Der Content Geek Guide für SEO Texte Teil 2: Formelle Merkmale eines guten SEO Textes - Keywords und Co

Wer sich mit Text-Content befasst, stößt immer wieder auf folgende Aussage:
Schreibt man den bestmöglichen Text für den Leser, so schreibt man damit auch den bestmöglichen Text für ein hohes Ranking.

Falsch ist diese Aussage sicher nicht – aber leider ein bisschen missverständlich. Selbst ein gut strukturierter und auf das Leseverhalten im Netz abgestimmter Text kann sich in Sachen SEO als wirkungslos erweisen, wenn wichtige formale und technische Anforderungen vernachlässigt werden.

Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über genau diese Anforderungen.

1. Keywords
   Keywords sind schon lange nicht mehr so wichtig, wie sie es einmal waren, trotzdem haben sie weiterhin ihren Platz in einem guten SEO Text. Ein Keyword hilft nach wie vor dabei, das Thema des Textes einzugrenzen und erweist sich so als wirksames Instrument für die Suchmaschinenoptimierung.

   Wie bei allem Guten kommt es auch hier auf das richtige Maß an. Sogenanntes Keyword-Stuffing – also das Vollstopfen eines Textes mit Schlüsselbegriffen – ist problematisch und je länger ein Text ist, umso mehr Bedeutung kommt den Begriffen zu, die das Keyword ergänzen, variieren und begleiten.

   Für den verantwortungsvollen Umgang mit Schlüsselbegriffen empfehlen wir die folgenden Regeln:

   • Keywords gut recherchieren:
     Damit ein Schlüsselbegriff seine Wirkung tut, muss der Texte genau zu ihm passen. Eine eingehende Recherche ist notwendig, um dies zu gewährleisten.
   • Keywords variieren:
     Variationen von Numerus, Kasus oder durch Umformulierungen sorgen für Abwechslung und zeigen, dass der Schlüsselbegriff ein wichtiger Bestandteil des Textes ist.
   • Keyword Dichte:
     Die Keyword Dichte ist kein ausschlaggebender Faktor mehr, sollte aber die 2% auf keinen Fall überschreiten. Eine zu häufige Nennung des Keywords kann das Ranking negativ beeinflussen.

2. WDF*IDF
   Ein Keyword steht nicht allein. Um das Schlüsselwort herum gruppieren sich andere Worte und Formulierungen, die zum selben Themenbereich gehören. Die Formel hinter der Abkürzung WDF*IDF befasst sich genau mit diesem sprachlichen Umfeld. Sie gibt Auskunft darüber, in welchem Verhältnis Schlüsselwörter in einem Text im Vergleich zu ähnlichen Texten gewertet werden. So lässt sich feststellen, wie das sprachliche Umfeld für ein bestimmtes Keyword oder Thema aussehen sollte.

   Ein Beispiel:
   Keyword/Thema für einen Text ist „William Shakespeare“. Anhand einer WDF*IDF Analyse erfahren wir, dass in Texten, die diesen Namen enthalten, auch die folgenden Begriffe zu finden sind: Taming, Macbeth, Hamlet, Othello, Midsummer, play usw. Ein Text über den klassischen Autor sollte also diese Begriffe enthalten, damit ihn Suchmaschinen als relevant einstufen.

   Die Überlegung dahinter ist klar: Ein Text über William Shakespeare, in dem keines seiner Werke genannt wird, bietet dem Leser wahrscheinlich keine essenziellen Informationen zum Autor. Da nicht bei allen Themen so klar ist, wie das sprachliche Umfeld gestaltet werden sollte, ist eine WDF*IDF Recherche für einen effektiven SEO Text essenziell.

3. Die Textsorte
   Zur formalen Gestaltung eines SEO Textes gehört eine klare Struktur. Diese ist nicht nur vom Thema des Textes, sondern auch von der Textsorte abhängig. Vokabular und Komplexität des Satzbaus sind eng mit der Textsorte verknüpft. Ein effektiver SEO Text ist somit immer auch ein Text, für den die richtige Sorte gewählt wurde. Typische SEO-Textsorten sind:

   • Blogtexte
     Ein Blog-Text ist persönlich geschrieben und spricht den Leser direkt an. In der Regel ist er nicht lang und vermittelt Informationen schnell und knackig. Längere Blog-Texte können als „Think Pieces“ wie ein Essay aufgebaut sein.
   • Produktbeschreibung/Kategorie-Text:
     Die Produktbeschreibung kann je nach Geschmack den Leser ansprechen und ihm Möglichkeiten, die das Produkt bietet, beschreiben, oder sich nur nüchtern mit den Fakten rund um das Produkt beschäftigen. Ein Kategorie-Text fasst mehrere Leistungen/Produkte eines bestimmten Typs zusammen.
   • Ratgeber/How-to:
     How-to und Beratung bieten die Möglichkeit, ein Produkt oder eine Dienstleistung ausführlich darzustellen und dem Leser dabei hilfreiche Informationen zu bieten. Der Leser muss dabei nicht zwingend persönlich angesprochen werden.
   • Website-Text:
     Informieren, überzeugen und vielleicht sogar verkaufen – den typischen Website-Text gibt es nicht, denn jede Website ist anders. Gemeinsam haben alle Texte für Websites nur, dass sie exakt zum Konzept der Seite und zu deren Ziel passen müssen.
4. Die Textlänge
   Bei der Frage nach dem richtigen Textumfang gehen die Experten-Meinungen zum Teil weit auseinander. Orientiert man sich an den Algorithmen von Suchmaschinen, so scheint ein längerer Text besser zu funktionieren, als ein kurzer Text. Das liegt wahrscheinlich daran, dass in einem langen Text das Thema genauer behandelt wird und der Leser tendenziell mehr Informationen erhält. Ein kürzerer Text kann dann punkten, wenn er ein Maximum an Informationen bietet und dabei alle wichtigen Keywords und verwandten Begriffe abdeckt. Wer bei der Textlänge auf Nummer sicher gehen will, sollte eine Länge von 350-400 Wörtern nicht unterschreiten.